Wir arbeiten respekt- und vertrauensvoll mit unserem Gegenüber. Unsere Arbeitsweise ist systemisch ausgerichtet. Unser Handeln ist authentisch, zuverlässig und partnerschaftlich. Wir achten die fachlichen Standards.
Partizipation
Wir fördern freiwillige, wiederkehrende und dem demokratischen Prinzip folgende Beteiligung. Partizipation wirkt als besonderer Faktor in einer Hilfe. Die Einflussnahme durch die Fachkräfte, die Betreuten, deren Familien selbst sowie durch alle anderen Hilfebeteiligten, ist für uns eine unabdingbare Grundvoraussetzung des pädagogischen Handelns.
Beteiligung findet dabei seinen Platz im gemeinsamen Alltag. Der Einbezug und die Zustimmung der Betreuten im Hilfeprozess, ermöglicht den Aufbau verlässlicher Beziehungen. Eine ordentlich gelebte Partizipation verlangt den Betreuenden eine große Flexibilität ab, da Beteiligung ein andauernder Aushandlungs-, Abstimmungs- und Lernprozess ist.
Gendermainstreaming
Wir handeln in unserer Arbeit nach den Grundsätzen des Gender-Mainstreaming. Die unterschiedlichen Lebenslagen der jungen Menschen werden geschlechterneutral und gleichermaßen berücksichtigt. Benachteiligungen sollen abgebaut und die allgemeine Gleichberechtigung gefördert
werden. Bei allen Entscheidungen, Aktivitäten und der konkreten Arbeit in unserer Organisation, wird stets bedacht, wie diese zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit beitragen, und welche Auswirkungen sie auf verschiedene Geschlechtsidentitäten haben können. Besonders im Blick stehen dabei die Projekte und dessen Konzeptionen, die einen wichtigen Beitrag zum Abbau von geschlechterspezifischen Nachteilen, Ausgrenzungen und veralteten Rollenzuweisungen leisten können. Für uns steht immer der Mensch und nicht eine vermeintlich vorliegende Geschlechterzuordnung im Fokus des Umgangs.
Beschwerdemanagement
Wir schaffen adäquate Räume und Beschwerdemöglichkeiten für die betreuten jungen Menschen. Zu Beginn der Hilfe erhalten diese eine kleine Informationsmappe mit allen für sie erforderlichen Informationen. Hierin aufgeführt sind zum Beispiel sämtliche Namen und Erreichbarkeiten, der für die Betreuten relevanten, fachlichen Ansprechpersonen. Enthalten sind außerdem Aussagen zu den Beteiligungsmöglichkeiten/-rechten sowie zu Möglichkeiten einer Beschwerde.
Bei Bedarf, eine Beschwerde abzusetzen, steht den Betreuten oder Sorgenberechtigten jederzeit frei, sich an die zuständige Projektkoordination und deren Vertretungen zu wenden. Darüber hinaus stünde im Akutfall ebenso die Geschäftsführung als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Datenschutz
Pro juve handelt entsprechend der gesetzlich vorgeschriebenen Maßstäbe der Europäischen Datenschutz Grundverordnung (DSGVO).
Personen- oder gesundheitsbezogene Daten werden nur mit Erlaubnis der Betreuten oder deren amtlichen Vertretenden eingeholt und dokumentiert, sofern dies fachlich angezeigt ist. Grundsätzlich erfolgt eine Datenerhebung ausschließlich im Zusammenhang der Erfordernisse einer angebotenen Hilfe.
Sie ist somit zweckgebunden, die Beteiligten werden über die Methodik der Erhebung informiert, können diese bei Bedarf einsehen und im Zweifel auf Löschung hinwirken – was dann unter Umständen das Ende der Hilfeleistung zur Folge haben kann.
Verfahren bei
Kindeswohlgefährdung
Alle Beschäftigten bei pro juve Kinder- und Jugendhilfe GmbH verfolgen ein festes und mit den örtlichen Behörden abgestimmtes Verfahren zur Sicherstellung des Kinderschutzauftrages gem. §8a SGB VIII.
Die Fachkräfte sind aufgrund der engen Nähe zu ihren Klienten für das Erkennen von Gefährdungssituationen und das notwendige Handeln verantwortlich. Nehmen Mitarbeitende Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines betreuten jungen Menschen wahr, werden in Folge alle erforderliche Schritte unmittelbar eingeleitet.
Krisenmanagement
Krisen sind für uns Anzeichen, eingeschlagene Wege zu überdenken. Mit emotionalen Verhaltensweisen, signalisieren uns junge Menschen oftmals ihre momentan vorliegende Verwundbarkeit, Gefährdung und Überforderung in einer für sie scheinbar unauflösbaren Situation. So
sind Krisen als wichtiges Beziehungsangebot zu werten. Sie bieten uns Chancen, um professionell gestaltete, positive Lösungsprozesse einzuleiten, um bestehende Herausforderungen und Konflikte nachhaltig zu bearbeiten.
Wir legen dabei großen Wert auf Aktivierung, Stabilisierung und Erweiterung persönlicher, sozialer Ressourcen und Kompetenzen. Krisenintervention erfolgt bei der pro juve Kinder- und Jugendhilfe GmbH auch außerhalb von Kernarbeitszeiten über ein dauerhaft aktiviertes Nottelefon.
Supervision und Coaching
Wir bieten und fordern von unseren Fachkräften mit pädagogischen Auftrag die regelmäßige Teilnahme an externen Supervisionen im Team oder bei Bedarf im Einzel. Den Rahmen für die Supervision stellt der Träger zur Verfügung. Für unsere Mitarbeitenden in Einrichtungen sind gerade in der Anfangsphase einer Betreuung oder in Krisensituationen interne Coachings angezeigt. Sie umfassen u.a. folgende Inhalte:
- Prozess als Methode
- Partizipation und advokatorische Ethik
- Autorität durch Beziehung
- Regeln, Grenzen und Vertrauen
- Krise als Chance
- Wertschätzende Elternarbeit
- Dokumentation
- Achtsamkeit und Selbstachtsamkeit
Konzeptarbeit
Die Konzeptarbeit bei pro juve ist wesentlicher Baustein unserer Qualitätssicherung in der pädagogischen Arbeit.
Der Träger hat ein eigenes Sexualpädagogisches Konzept entwickelt, welches u.a. folgende Zielstellungen hat:
- Sicherstellung der Qualität der Arbeit
- Fördern einer selbstbestimmten Sexualität als Teil einer gesunden Identitätsentwicklung
- sexuelle Bildung und Aufklärung
- Prävention von und Schutz vor sexualisierter Gewalt und Reviktimisierung
- Information und Wissensbildung für sexualpädagogische Handlungssicherheit
Mit unserem Gewaltpräventionskonzept begegnen wir möglichen Gefahren im täglichen Miteinander. Ein Medienschutzkonzept wird ergänzend folgen (auf Anfrage kann ein Exemplar zugesandt werden). Unsere Beschäftigen werden von unserem psychologischen Fachdienst regelmäßig zu den Konzeptinhalten geschult.